November 24, 2023

00:39:33

In kürzester Zeit eine Fremdsprache fließend sprechen mit der Monolog-Technik von Lucas Bighetti

In kürzester Zeit eine Fremdsprache fließend sprechen mit der Monolog-Technik von Lucas Bighetti
Lerne Sprachen. Werde Sprachheld.
In kürzester Zeit eine Fremdsprache fließend sprechen mit der Monolog-Technik von Lucas Bighetti

Nov 24 2023 | 00:39:33

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Show Notes

Heute im Interview ist Lucas Bighetti aus Brasilien. Er hat seine erste Fremdsprache Russisch erst mit 18 Jahren gelernt und beherrscht heute mit 26 bereits 12 Sprachen.

Zusammen mit Jan van der Aa, der hier schon im Gespräch war, führt er die Webseite Language Boost. Dort führen die beiden sogenannte Boostcamps durch, in denen man in 21 (Unterrichts)Stunden eine Fremdsprache lernt.

Demnächst wird es dieses Angebot auch in Deutschland geben, wobei ich ebenfalls mitwirken werde. Auf diese Zusammenarbeit freue ich mich schon besonders.

Im Interview sprechen wir über die folgenden Themen:

  • Was ist die Monolog-Technik?
  • Wie kannst Du mit der Monolog-Technik innerhalb von wenigen Wochen oder sogar Tagen bereits erste Gespräche in der Fremdsprache führen?
  • Was ist das Geheimnis hinter den Boostcamps, mit denen Du in 21 Stunden lernst eine neue Sprache zu sprechen?
  • Was erwartet Dich bei der Online-Sprachenlernen-Konferenz Linguahackers, an der ich auch teilnehmen werde (16.-25. Oktober 2017)?

Hier findest Du das Video: https://youtu.be/6SAO-g9gIEQ

View Full Transcript

Episode Transcript

[00:00:01] Speaker A: Heute spreche ich mit Lucas Biguetti aus Brasilien. Er hat seine erste Fremdsprache Russisch erst mit 18 Jahren gelernt und kann heute mit 26 Jahren bereits zwölf Sprachen fließend. Zusammen mit Jan van der Ahe, den hatten wir hier auch schon im Gespräch, führt er die Webseite Language Boost. Dort führen die beiden unter anderem die sogenannten Boost Camps durch, in denen man in 21 Stunden eine Fremdsprache lernt. Demnächst wollen die beiden auch nach Deutschland expandieren, wo ich auch teilnehmen werde. Da freue ich mich schon drauf. Lukas, danke, dass du kommen konntest und herzlich willkommen. [00:00:37] Speaker B: Vielen Dank für die Einladung. [00:00:40] Speaker A: Ich würde gerne mit dir über das Thema, über deine Monologtechnik sprechen. Wir haben uns darüber schon ein bisschen unterhalten. Da geht es darum, wie man in kürzester Zeit eine Fremdsprache lernen kann. Ich habe schon über das Thema zusammen mit Matthew Yolden gesprochen. Da ging es darum, wie lernt er eine Fremdsprache in einer Woche? Und du machst das auch. Also du hast auch diese Ein-Wochen-Challenge schon mehrmals gemacht. Und vielleicht kannst du über diese Challenges sprechen und dann auch über deine sogenannte Monologtechnik dafür. [00:01:08] Speaker B: Ja, kann ich. Also ich kann versuchen, das zu erklären. Die Monologtechnik ist, wenn man die ganze Zeit spricht. Deswegen nenne ich Monolog, also die Monologtechnik. Und ich habe diese Methode entwickelt, weil ich immer mehr Probleme mit dem Sprechen als mit dem Hören hatte. Letztes Jahr bin ich nach Serbien gefahren. Ich wollte mal Serbisch lernen und ich bin nach Novi Sad gekommen. Ich habe eine Post auf Facebook geschrieben. Hallo liebe Leute aus Novi Sad, ich möchte mal Serbisch lernen und ich suche nach einer Person, die mir mal helfen könnte. Also ich habe fast alle Sprachen, die ich gelernt habe, mit einem Privatlehrer gelernt. Also online mit einem Privatlehrer. Aber das Problem war immer, dass wenn ich etwas mit meinem Lehrer diskutieren wollte, war es für mich natürlich immer schwieriger als für meinen Lehrer. Also wenn man mit einem Muttersprachler spricht, fällt es uns natürlich viel schwieriger, um die Sprache auf dem gleichen Niveau zu sprechen. Und ich habe immer gemerkt, dass meine Lehrer viel mehr als ich gesprochen haben. Und... Und... Also, wie ich schon gesagt habe, ich habe immer mehr Probleme mit dem Sprechen als mit dem Hörverständnis gehabt. Und... Während des Unterrichts würden meine Lehrer immer 40, 45 Minuten sprechen und ich nur 20, 15 Minuten lang sprechen. Und ich habe mir gedacht, eigentlich habe ich unendliche Möglichkeiten, um die Sprache zu hören und zu lesen. Wenn ich zu Hause bin, kann ich einfach ein Buch lesen oder mir einen Film angucken oder ein Hörbuch hören. Aber zu Sprengen habe ich viel mehr Möglichkeiten. Ich habe nur einen Unterricht pro Woche und während des Unterrichts möchte ich so viel wie möglich zu Sprengen. Und als ich nach Serbien gekommen bin, habe ich mich entschieden, dass ich dass meine Lehrer einfach nicht sprechen. Und so habe ich die Monolog-Technik entwickelt. Ich habe diese Post auf Facebook geschrieben. Und ich habe sieben Leute gefunden. Und drei von ihnen waren eigentlich professionelle Lehrer. Und ich habe einen Unterricht mit jedem gehabt. Und die drei Lehrer wollten mir alle Grammatikregeln erklären, sehr deutlich und sehr, sehr klar. Und natürlich haben sie die ganze Zeit gesprochen. Also hier musst du so sagen und hier... Also sie wollten alle im Detail erklären. Und dann hatte ich wieder keine Möglichkeit zu sprechen. Und dann habe ich eine... Psychologiestudenten gefunden und habe gesagt, ich brauche einfach eine Person, die sehr schnell schreibt. Kannst du Deutsch schon schnell schreiben? Und sie sagte, ja, ich kann es versuchen. Und dann die Regel des Unterrichts war so, wir könnten uns natürlich begrüßen, hallo, wie geht's? Mir geht es gut, danke, und dir? Mir geht es auch gut. Und dann musste sie immer ihr Mikrofon stumm schalten. Dann würde sie die erste Frage mir schreiben, zum Beispiel, Lukas, was hast du gestern gemacht? Und anstatt von nur diese bestimmte Frage zu beantworten, würde ich immer versuchen, eine Geschichte zu erzählen. Zum Beispiel, gestern habe ich das und das gemacht, Und als ich ein Kind war, habe ich das auch gemacht und dann blablabla, also ganz viel blablabla. Und wenn ich schon nichts mehr zu sagen hatte, dann würde sie die zweite Frage schreiben. Aber sie würde immer nur schreiben. Und ich glaube, dass diese Technik sehr hilfreich war, weil ich nicht mehr Angst davor hatte, etwas falsch zu sagen, weil ich wusste, dass sie mich nicht unterbrechen würde, sondern sie würde einfach die Korrektion in einem Dokument schreiben, damit ich nach dem Unterricht alle diese neuen Wörter und Sätze einfach wiederholen könnte. Und ich hatte einfach gar keine Angst davor, schwierige Sachen zu sagen, komplizierte Geschichten zu erzählen. Weil ich auch wusste, dass ich auch Wörter auf Englisch benutzen könnte, zu fragen, wie sagt man Spiegel auf Serbisch. Ich würde einfach sprechen die ganze Zeit, so viel wie möglich, ohne darüber nachzudenken. Und wenn ich einen Fehler machte oder wenn ich etwas auf Englisch sagte, dann würde sie das alles in einem Dokument aufschreiben. [00:07:28] Speaker A: Also es geht darum, es heißt Monolog, weil wörtlich du redest 100%. Du redest die ganze Zeit. [00:07:35] Speaker B: Ja, der Lerner spricht kein Wort. Und okay, also die Unterrichte sind normalerweise eine Stunde lang. Und nach 15 Minuten, dann, wenn ich einen Zweifel habe oder wenn ich eine irgendwelche Frage habe, ja dann, oder zum Beispiel, wenn ich etwas falsch ausgesprochen habe, Dann kann mein Lehrer mich korrigieren. Normalerweise habe ich es so gemacht, dass ich 50 Minuten lang spreche. Und dann am Ende des Unterrichts lesen wir alle neue Wörter vor. Und wenn ich eine Frage habe, dann stelle ich die Frage. Wenn ich ein Wort falsch ausgesprochen habe, dann können wir durch die neuen Wörter und Sätze gehen. Und dann ist das Schluss. [00:08:38] Speaker A: Und wieso darf der Lehrer gar nicht sprechen? Wieso darf der Lehrer nicht mal die Fragen stellen? Also, wie geht es dir, kann man ja auch sagen. Das muss man ja nicht schreiben. [00:08:48] Speaker B: Ja. Und genau deswegen habe ich gesagt, dass wir uns gegenseitig am Anfang begrüßen. Hallo, wie geht's? Aber dann frage ich, können wir anfangen? Ja, okay. Und dann hat sie... hat sie das Mikrofon stumm geschaltet und dann habe ich die ganze Zeit gesprochen. [00:09:12] Speaker A: Okay, aber eine andere Frage, also wenn sie dann sagt, was hast du heute gemacht, also wieso darf sie nicht den Satz sagen und dann das Mikrofon wieder stumm schalten und du kannst zehn Minuten erzählen? Wieso kein einziges Wort? [00:09:26] Speaker B: Ja, weil ich nach dem Unterricht alle diese Fragen lesen möchte, damit ich noch einmal versuche, die Geschichten zu erzählen. [00:09:41] Speaker A: Für dich selbst? [00:09:42] Speaker B: Ja, für mich selbst. Weil ich schon alle neuen Wörter gesehen habe. Dann versuche ich noch einmal durch die Geschichte umzugehen. [00:09:55] Speaker A: Und wenn du es ganz eilig hast und jetzt auch so eine Einwochen-Challenge machst, wie viele Stunden machst du das dann pro Tag? [00:10:04] Speaker B: Eine Stunde? Ja, also ich habe gemerkt, dass eine Stunde mehr als genug ist. Wenn man die Monolog-Technik benutzt, ist das eigentlich extrem intensiv. Also eine Stunde... Ich kann nicht mehr als eine Stunde... Besonders am Anfang, wenn man die Sprache gar nicht spricht, ist es unglaublich schwierig, eine Stunde lang die Sprache zu sprechen. [00:10:36] Speaker A: Und wenn dir halt Wörter fehlen, dann machst du das sogenannte Code-Switching und sagst sie auf Englisch oder Portugiesisch oder was auch immer. [00:10:43] Speaker B: Genau. Aber auch ohne zu fragen, wie sagt man das? [00:10:48] Speaker A: Einfach mitten im Satz das Wort wechseln. Wem würdest du sowas empfehlen? Also glaubst du, das ist eine gute Technik für jeden Sprachlerner oder ist das eher was für Fortgeschrittene? [00:11:00] Speaker B: Ich glaube, das ist eine sehr, sehr gute Technik ist, wenn man eine Sprache lernt, die man schon ein bisschen verstehen kann. Zum Beispiel mit Serbisch konnte ich schon sehr viel verstehen, weil Serbisch eigentlich meine vierte slavische Sprache war. Also vorher hatte ich schon Russisch, Polnisch und Ukrainisch gelernt. Also ich konnte schon viel verstehen, aber ich konnte selbst nicht sprechen. Also wenn du zum Beispiel für dich, du sprichst Deutsch muttersprachlich, wenn du zum Beispiel Holländisch lernen möchtest, dann glaube ich, dass diese Technik sehr gut passen würde. [00:11:48] Speaker A: Okay. Oder wenn ich eben eine andere Sprache lerne, Chinesisch, dann muss ich erstmal die Sprache ein bisschen verstehen, bevor ich so anfange. [00:11:56] Speaker B: Ich glaube schon, ja. Ich glaube schon. Nicht nur, weil du die Sprache verstehen musst, aber man muss auch lernen, wie die Sprache strukturiert ist und wie man sich in der Sprache ausrücken kann. [00:12:12] Speaker A: Jetzt hast du gesagt, dass das bei dir gut funktioniert, weil du verstehst auch immer mehr, als du sprichst. Also du kannst besser verstehen als sprechen. Bei mir ist das zum Beispiel umgekehrt. Also ich schaffe es relativ schnell, gut zu sprechen, aber mir macht immer das Hörverständnis Schwierigkeiten. Ändert das etwas oder macht das keinen Unterschied? [00:12:34] Speaker B: Was sagst du dazu? Ja, sogar wenn du die Sprache besser verstehst, als du sprichst, wenn du einen Unterricht hast, dann ist es eigentlich die einzige Möglichkeit, die du hast, um die Sprache wirklich zu sprechen. Also wenn du deine Hörverständnis verbessern möchtest, dann kannst du so viele andere Sachen machen, wie zum Beispiel einen Film dir anzuschalten, anzugucken oder Musik hören, Hörbücher hören, Podcasts hören und so weiter und so fort. [00:13:23] Speaker A: Wo wir schon beim Thema sind, also das ist, was du ergänzen würdest zum Sprechen. Was würdest du allgemein noch ergänzen? Also das ist ja eine Technik, die kann man nicht isoliert machen. Also man muss das machen und viele andere Dinge auch, um die Sprache zu lernen. Also was sind noch so ergänzende Dinge zu dem, was du noch alles genannt hast? [00:13:47] Speaker B: Also nach einem Unterricht habe ich 200 neue Wörter. Und dann versuche ich diese Wörter in Flashcards zu wiederholen. In Flashcards wie zum Beispiel die App Anki. Was noch? Ja, und ich versuche immer Freunde in der Sprache zu machen. Und wenn ich mit Freunden rede, dann ist es ein bisschen das Gegenteil. Dann höre ich viel mehr, als ich spreche. Vor allem am Anfang, wenn ich die Sprache noch nicht sehr gut kann, dann ist es normalerweise so, dass ich viel mehr höre, als ich spreche. [00:14:45] Speaker A: Kommen wir wieder zurück zu dem Thema dieses Schnelllernen, also auch diese Eine-Woche-Challenge, um eine Sprache zu lernen. Wie verbaust du das alles in deiner Woche? Also wenn du dir jetzt sagst, okay, ich möchte in einer Woche auf ein so hohes Niveau wie nur möglich in einer bestimmten Sprache kommen, wie sieht dann dein Tagesablauf aus? [00:15:07] Speaker B: Ich versuche es eigentlich sehr unkompliziert zu organisieren. Also ich würde nicht fünf oder sechs verschiedene Aktivitäten für mich organisieren. Also für mich würde es wahrscheinlich reichen, einfach jeden Tag einen Unterricht zu haben, also eine Stunde lang. Und dann nach dem Unterricht alle neue Wörter zu wiederholen und auch versuchen, diese Geschichten wieder zu erzählen. Und Ja, und das reicht mir eigentlich. Ich würde nicht den ganzen Tag die Sprache nennen, weil es mich vielleicht überfordern würde. [00:16:01] Speaker A: Und was für Resultate kann man erwarten? Also nach mehreren Tagen, nach einer Woche, nach mehreren Wochen, wenn man diese Monologtechnik einsetzt? [00:16:11] Speaker B: Es hängt von der Sprache ab. Wenn ich eine Sprache lerne, die eigentlich eine andere Sprache ist, die ich schon gelernt habe, dann in einer Woche kann ich ein sogenanntes B1-Niveau erreichen, also eigentlich ein falsches B1, weil ich sehr wahrscheinlich kleineren Wortschatz werden habe, aber ich werde mich wahrscheinlich besser ausdrücken als Leute, die zum Beispiel die B1-Prüfung bestanden haben. Sie haben einen sehr großen Wortschatz. Aber weil sie die Sprache noch nicht sehr viel benutzt haben, können sie die Sprache nicht so fließen wie ich zum Beispiel nach einer Woche. [00:17:18] Speaker A: Und das ist auch allgemein euer Konzept, auch mit Jan van der Haar. Es geht darum, wie kann man die Sprache so schnell wie möglich sprechen und davon hat Jan auch erzählt, dass er in drei Monaten geht es darum... [00:17:32] Speaker B: Anfangen, die Sprache zu sprechen. [00:17:36] Speaker A: Jetzt hätte ich noch eine Frage dazu zum Thema Aussprache. Also ich habe auch schon jetzt mit ein paar Leuten gesprochen hier im Interview. Da ging es darum, also unter anderem Steve Kaufmann natürlich, wo es darum geht, erstmal viel Input zu bekommen, damit man überhaupt den Klang der Sprache hört und damit man auch einen guten Akzent bekommen kann. Also wenn man jetzt so früh anfängt zu sprechen und die ganze Zeit nur spricht, glaubst du nicht, dass das schadet dann ein bisschen der Aussprache und dem Akzent? [00:18:08] Speaker B: Ja, stimmt. Am Anfang versuche ich immer die Aussprache zu lernen, also so gut wie möglich. Aber am Anfang verbringe ich nicht so viel Zeit mit der Grammatik und auch mit der Aussprache. Aber es hängt wirklich von der Sprache ab. Zum Beispiel jetzt bin ich in Thailand und ich lerne gerade Thailändisch. Und mit Thailändisch werde ich natürlich nicht diese Methode benutzen, weil es für Thailändisch sehr wichtig ist, um wirklich die Töne gut zu verstehen und die Aussprache wirklich zu trainieren. Also es hängt wirklich von der Sprache ab. [00:19:18] Speaker A: Ja, also wenn es eine einfachere Sprache ist oder eine Sprache, die näher an die eigenen Sprachen ist, dann funktioniert das gut. [00:19:25] Speaker B: Genau. [00:19:27] Speaker A: Und... [00:19:28] Speaker B: Auch wenn du schon Deutsch sprichst und du möchtest zum Beispiel Holländisch lernen, also die Strukturen von beiden Sprachen sind so ähnlich und du verstehst schon die... die Konzepte und die Ideen und wie man sich in der Sprache ausdrücken kann. Du musst jetzt einfach lernen, wie man das eigentlich auf Holländisch sagt. Wie sagt man zum Beispiel Spiegel auf Holländisch? Oder wie sagt man, keine Ahnung, ich möchte nach Amsterdam fliegen. Also die Konzepte, die Wörter sind eigentlich das Gleiche. Zum Beispiel, Das Wort reich ist ein Adjektiv in der deutschen Sprache und in der holländischen Sprache ist es auch ein Adjektiv. Also das Konzept ist das gleiche. Man muss einfach das Äquivalent auf holländisch lernen. Wenn man zum Beispiel thailändisch lernt, dann ist es schon ein bisschen kompliziert, weil sogar das Wort reich ist auf Thailändisch nicht wirklich ein Adjektiv, sondern ein Verb. Also das Wort, das Konzept funktioniert wie ein Verb. Und jetzt, dass ich Dass ich meine erste asiatische Sprache lerne, merke ich, dass eigentlich europäische Sprachen oder indoeuropäische Sprachen sehr ähnlich sind. Also eigentlich sind sie ähnlicher, als ich früher gedacht habe. Als ob sie eigentlich nur eine Sprache sind. Und jede Sprache ist eigentlich nur ein Dialekt. [00:21:31] Speaker A: Das habe ich auch schon gehört. Also die Grammatik unterscheidet sich ein bisschen, andere Wörter, aber die Konzepte der Sprache sind im Endeffekt ähnlich. [00:21:41] Speaker B: Sehr ähnlich sogar. [00:21:43] Speaker A: Ja, cool. Also das, wie ich vorhin schon kurz angemerkt habe, also bei Language Boost geht es ja darum, wirklich so schnell wie möglich eine Sprache in kurzer Zeit zu lernen. Dementsprechend auch das Boost wahrscheinlich. Und ihr habt auch, darüber habe ich schon mit Jan gesprochen, diese Vocab Booster, wo es darum geht, nur die wichtigsten Vokabeln, um in kurzer Zeit sich möglichst gut ausdrücken zu können. Und jetzt habt ihr seit nicht allzu langer Zeit doch die sogenannten Boost Camps, wo es darum geht in 21 Stunden eine Fremdsprache zu lernen. Also vielleicht kannst du ein bisschen darüber sprechen und wie das abläuft. Also wie das auf dem Konzept auch, also wie das konzeptionell aufgebaut ist und wie man dadurch eben schnell eine Sprache lernt. [00:22:25] Speaker B: Okay. Ja genau, also wir haben dieses Projekt dieses Jahr angefangen. Wir haben dieses Projekt eigentlich in Russland angefangen. Und ich muss sagen, dass ich eigentlich sehr zufrieden bin, weil unsere erste Gruppe war eine besondere Gruppe, weil die jüngste Person von der Gruppe 25 war. Entschuldigung, 52 war die jüngste Person. Sie haben alle Spanisch gelernt und Spanisch war für sie die erste Fremdsprache. Nach dem Kurs habe ich mit jedem für 15-20 Minuten nur auf Spanisch gesprochen und alle konnten ein normales Gespräch mit mir auf Spanisch führen. Und das Konzept ist, nicht nur Grammatik und Wörter zu lernen, sondern auch Kombinationen zu machen. Viele Menschen denken, dass man sehr viele Wörter braucht, um eine Sprache zu sprechen. Aber ich glaube, dass es eigentlich nicht nur darum geht, wie viele Wörter du kennst. sondern auch wie viele Kombinationen du machen kannst mit den Wörtern, die du weißt, die du kennst. Und noch in der ersten Lektion, also in der ersten Lektion lernt man nur 20 Wörter. Und schon in der ersten Lektion fangen wir an, um die Sprache zu sprechen. Weil, also das Als ich diese Methode entwickelt habe, habe ich immer gedacht, welches Wort muss man jetzt lernen, damit man so viele Kombinationen wie möglich machen kann. Also die zwei ersten Wörter sind ich und du. Dann lernt man das Wort und. Und mit diesem Wort kann man schon einen Satz aufbauen. Also ich und du. Oder du und ich. Und dann muss man noch ein Wort hinzufügen. Und das Wort ist wollen. Warum wollen? Weil wollen ein Modalverb ist. Und mit diesem Verb, wenn man dieses Verb lernt, dann muss man alle anderen Verben nicht konjugieren. Zum Beispiel, man kann sagen, Ich will arbeiten, ich will essen, ich will... Also nur am Anfang. Das funktioniert nur am Anfang. Natürlich kann man nicht immer, für immer so sprechen. Aber am Anfang, also wollen. Und dann lernt man ein paar Verben, wie arbeiten und studieren. Und dann kann man schon Sachen sagen wir, ich will arbeiten, ich will studieren, ich will arbeiten und ich will studieren. Willst du studieren? Willst du arbeiten? Also die Schüler wiederholen diese Wörter mit verschiedenen Kombinationen. Und dann, wenn sie eigentlich die Sprachen sprechen müssen, dann müssen sie nicht darüber nachdenken, wie man dieses Wort sagt, wie sagt man das auf Spanisch, weil sie schon mehrere Mal das gleiche Wort wiederholt haben, aber wie gesagt, in verschiedenen Kombinationen. Und dann lernt man Wörter wie zum Beispiel wo und hier, warum, weil, Nur mit zehn Wörtern kann man schon Sachen sagen, wie zum Beispiel, warum willst du arbeiten? Ich will arbeiten, weil ich nicht studieren will. Also schon einen ganzen Satz, obwohl man nur zehn Wörter gelernt hat. Und meiner Meinung nach ist es viel effektiver, Kombinationen zu lernen, also zu lernen, wie man einen Satz aufbaut, als zum Beispiel 2000 Wörter zu lernen, wie zum Beispiel heute lernt man alle Farben, rot, weiß, schwarz, gelb, okay, jetzt alle Tiere, Katze, Hund, Elefant und so weiter und so fort, weil wenn Wenn meine Schüler jetzt nach Spanien fliegen, dann werden die Leute nicht fragen, hallo, möchtest du einen roten Löwen sehen? Normalerweise fragen die Leute, wie lange bleibst du hier? Ist es das erste Mal, dass du hier bist? Warum hast du dich entschieden, Spanisch zu lernen? Wir versuchen auch Wörter zu lernen, die man eigentlich in diesen ersten Gesprächen benutzen kann. [00:28:31] Speaker A: Also da stimme ich dir 100 Prozent zu. Also was für sinnlose Wörter zum Teil in der Schule und in Lehrbüchern gelernt werden, die man überhaupt nicht anwenden kann, wo ich denke, das habe ich auf Deutsch das letzte Mal vor zehn Jahren niemals gesagt. Also das möchte man gar nicht. [00:28:44] Speaker B: Meiner Meinung nach, wenn du das Wort nicht verwenden kannst, dann ist es als ob du das Wort eigentlich nicht vergesst. [00:28:56] Speaker A: Vergisst es wieder. Ich nehme an, dann auch solche Wörter wie müssen, also ich sage zum Beispiel auch immer, statt die Zukunft zu lernen, ich werde morgen arbeiten, ich muss morgen arbeiten. Und schon mit Modalverben kann man sehr weit kommen. [00:29:09] Speaker B: Apropos, das ist das letzte Wort von der ersten Lektion. [00:29:13] Speaker A: Okay, also hat genau gepasst. Und also, wie sind die dann strukturiert? Also das heißt, das sind dann 21 Sprechstunden wirklich? [00:29:25] Speaker B: Ja, genau. [00:29:26] Speaker A: Okay. Und wie oft finden diese Stunden statt? Also ich gehe jetzt davon aus, dass es nicht 21 Stunden in einem sind, 21 Stunden hintereinander. [00:29:36] Speaker B: Ja, normalerweise machen wir dreimal pro Woche. Zum Beispiel am Montag, am Mittwoch und am Freitag. Und ja, so dauert der Kurs ungefähr sieben Wochen. [00:29:51] Speaker A: Und wir haben ja schon vorher darüber gesprochen, das geht dann da rein, in die Monologtechnik rein. Also dann hat man die Basis, mit der man dann diese Monologtechnik theoretisch beginnen kann. [00:30:02] Speaker B: Genau, genau, genau. [00:30:04] Speaker A: Super. Noch irgendetwas zu den Boost Camps, was wichtig ist, was jemandem, was einem Sprachlerner helfen kann, um schneller eine Fremdsprache zu lernen? [00:30:15] Speaker B: Früher hast du gesagt, dass viele Leute Probleme mit dem Hörverständnis haben. Und ich glaube, dass man Probleme mit dem Hörverständnis hat, wenn man sich auf jedes Wort konzentriert. Hier kann ich vielleicht einen Tipp geben. Man muss nicht auf jedes Wort konzentrieren, sondern auf das ganze Konzept. Auf den Konzept, oder? Auf das Konzept. Entschuldigung, das Konzept oder der Kontext. Also man muss sich auf den Kontext konzentrieren und nicht nur auf jedes Wort. Also es geht wieder darum, dass es nicht so wichtig ist, wie viele Wörter du gelernt hast, aber man muss auch diese Fähigkeit entwickeln, um das Ganze zu hören und jedes Wort. Und bei den Bootcamps machen wir das auch, weil besonders am Anfang, in der ersten und der zweiten Lektion, können die Schüler vielleicht nur 40 Wörter und natürlich können sie nicht viel sagen und dann müssen sie auch die Fähigkeiten, um zu improvisieren, zu entwickeln. Zum Beispiel schon in der ersten Lektion frage ich, okay und warum musst du heute arbeiten? [00:32:12] Speaker A: Weil ich Geld brauche. [00:32:14] Speaker B: Ja genau, also vielleicht ist das, was sie eigentlich sagen wollen, aber sie wissen noch nicht, wie man Geld zum Beispiel sagt oder sie wissen noch nicht, wie man verdienen sagt und dann müssen sie improvisieren. Ich habe zum Beispiel das Verb studieren gelernt und dann können sie zum Beispiel sagen, Heute will ich nicht arbeiten, weil ich heute studieren will. [00:32:44] Speaker A: Also die Idee ist einfach, du kannst das meiste nicht sagen, was du sagen willst. Also sagst du irgendetwas, was halbwegs passt, um einfach nur irgendetwas zu sagen, damit du besser sprechen kannst. [00:32:58] Speaker B: Genau. Also zumindest am Anfang. Mit der Zeit lernst du mehr Wörter und dann kannst du Jederzeit besser und besser sich ausdrücken, aber am Anfang ist es vielleicht besser irgendetwas zu sagen, als es nicht zu sagen. [00:33:19] Speaker A: Ja, das ist sehr gut. Wo können die Leute mehr über diese Boostcamps herausfinden und sich vielleicht auch anmelden? [00:33:28] Speaker B: Ja, also unsere Internetseite ist languageboost.biz. [00:33:38] Speaker A: Dort sieht man direkt mehr über die Busgänge. [00:33:44] Speaker B: Aber wir haben auch vor, diese Bootcamps in Deutschland zu organisieren. Und vielleicht könnten wir ein Webinar organisieren, wo man in Details erklären kann, wie diese Bootcamps aussehen und wie sie funktionieren. [00:34:06] Speaker A: Dann schreibe ich den Link dazu im Video und im dazugehörigen Blogbeitrag. Und jetzt würde ich noch gerne auf ein letztes Thema zu sprechen kommen. Also, unser Gespräch passt heute thematisch zum letzten Interview, das online ging, also das mit Matthew Yoden, zum Thema, wie man in einer Woche eine Fremdsprache lernt. Und deshalb würde ich das diesen Sonntag veröffentlichen. Und das passt auch zu etwas, was auch nächste Woche stattfindet, und zwar die Lingua-Hackers. Richtig? Lingua-Hackers oder Lingua-Hackers? Wo ich auch teilnehme. Also vielleicht willst du noch ein paar Worte der Werbung über diese Konferenz loswerden. [00:34:48] Speaker B: Genau, also am 16. Oktober fängt die Konferenz Linguahackers an. Die Internetseite ist linguahackers.com. Wir haben 30 Polygloten eingeladen, um einen Vortrag zu geben. Ich glaube, dass wir die besten Polygloten der Welt gefunden haben, die in dieser Konferenz teilnehmen werden. Also, ja, linguaherkes.com. Die Konferenz fängt am 16. Oktober an. Gabriele, worüber sprichst du an der Konferenz? [00:35:43] Speaker A: Also ich werde über das Thema sprechen, warum Sprachlerner auch nach Jahren immer noch keine Fremdsprache sprechen können oder gelernt haben. Also zu mir kommen ständig Leute, die seit Jahren oder seit Jahrzehnten es probieren, eine Fremdsprache zu lernen, aber es klappt einfach nicht. Sie haben alles versucht, die Volkshochschule, Apps, alle möglichen Dinge, aber irgendwie funktioniert es einfach nicht. Sie wollen es aber unbedingt machen und glauben, sie haben das Sprachtalent nicht. Also viele Besucher von Sprachheld haben diese Probleme. Und es ist eigentlich immer immer dasselbe Problem. Also ich sehe es immer wieder, was die Schwierigkeiten sind, warum es nicht funktioniert. Und ich werde darüber sprechen, wie man es eben schafft, eine Fremdsprache zu lernen, auch nach unzähligen Versuchen. Und warum überhaupt nach so vielen Versuchen und nach so viel Gelerne die Fremdsprache noch nicht beherrscht wird. [00:36:32] Speaker B: 18 Jahre lang gedacht, dass ich nie eine fremde Sprache lernen werde. Ich war mir sicher, dass ich kein Talent habe, um fremde Sprachen zu lernen. Als ich noch im letzten Jahr der Schule war, von der Gymnasie, konnte ich nur Portugiesisch. obwohl ich zehn Jahre lang Englisch und Spanisch in der Schule gelernt hatte. Und dann habe ich eine andere Methode ausprobiert. Und jetzt, acht Jahre später, habe ich Zwillingssprache gelernt. Also, ich bin mir sicher, dass Die Methode, die man verwendet, ist sehr wichtig, um eine Sprache zu lernen. [00:37:42] Speaker A: Absolut. Und das lässt eben die meisten Sprachlerner glauben, dass sie kein Sprachtalent haben und dass sie deshalb niemals eine Fremdsprache lernen werden. [00:37:51] Speaker B: Es hängt von der Methode. Meiner Meinung nach. [00:37:55] Speaker A: Absolut. Ja, und auf jeden Fall die 30 besten Polyglotten. Also ich glaube, von denen, die kommen, die Hälfte hatte ich ja auch schon im Interview und ich bin auch schon ganz gespannt, wie es läuft. Willst du kurz eine Auswahl nennen an Teilnehmern und vielleicht ein paar Themen noch für die Leute, die interessiert sind? [00:38:16] Speaker B: In der Konferenz? Genau. Also wir haben Richard Simcott, Tim Keeley, Benni Lewis, Steve Kaufmann, Vladimir Skulteti, die auch hier im Gespräch waren. Die besten Polyglots in der Welt waren da. Ich freue mich darauf. [00:38:55] Speaker A: Cool. Ich bin auch gespannt. linguahackers.com. Super. Dann hat mich sehr gefreut, heute mit dir zu sprechen. Hast du noch irgendwelche abschließenden Worte, zusammenfassenden Worte? [00:39:08] Speaker B: Wahrscheinlich nicht. Danke, Gabriel. [00:39:11] Speaker A: Okay. Also languageboost.biz findet man mehr über deine Methode, über deine Programme. [00:39:18] Speaker B: Und auch über die Boostcamps. [00:39:20] Speaker A: Und auch über die Boostcamps. [00:39:22] Speaker B: Und über die Konferenz www.linguahackers.com. [00:39:26] Speaker A: Super. Dann danke ich dir vielmals für deine Teilnahme. [00:39:29] Speaker B: Dankeschön. [00:39:31] Speaker A: Ciao. [00:39:32] Speaker B: Ciao, ciao. Bis bald.

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